Fühlst du dich vor, während und nach deinen Fotoshootings ab und zu gestresst?
Ich hatte letztens wieder ein echtes Kundenshooting und dachte mir, ich nehme euch da mal mit hinter die Kulissen. So kann ich nämlich am besten erklären, wie man da strukturiert rangehen kann und Stress beim Fotoshooting weitestgehend eliminieren kann.
Die Food Fotografie ist nämlich etwas tricky. Da wollen ja neben dem Licht und der ganzen Technik auch noch die Models, zubereitet und gestylt werden.
Wenn du wissen willst, wie das gelingen kann ohne im absoluten Chaos zu versinken, dann bleib jetzt dran 🙂
Wenn du ein visueller Lerntyp bist, schau dir das Behind the scenes mit vielen Food Fotografie Tipps direkt auf YouTube an:
1. Plane dein Fotoshooting
Wenn du jetzt denkst, wir nehmen sofort die Kamera in die Hand, dann hast du dich geirrt. Planung ist das halbe leben, hat meine Mutter mir immer gesagt und auf die Food Fotografie trifft das definitiv zu.
- Nimm dir Zeit für die Planung. Mache dir eine Liste mit all den Dingen, die du umsetzen möchtest und nicht vergessen darfst, wie zum Beispiel die Geschichte, die du mit deinen Fotos erzählen möchtest, auch Storytelling genannt und wie du diese Geschichte visuell umsetzen wirst – durch Licht, Farben, Styling und Komposition.
- Ich suche mir gerne Inspiration auf Pinterest, Instagram oder Google Bildersuche und mache mir kleine Skizzen und Notizen dazu.
- Zum Festlegen eines Farbkonzeptes, was auch suuuper wichtig ist, werfe ich immer gerne einen Blick auf den Farbkreis. Zum Thema Farbenlehre folgt auch bald ein Beitrag, denn das ist Thema für sich 😉
2. Wähle deine Foodprops / Requisiten aus
Mit einer genaueren Vorstellung, wie unser Foto am Ende aussehen soll können wir uns dem Thema Requisiten oder auch “Food Props” genannt, widmen.
- Nimm deine Notizen zur Hilfe und wähle nur jene Dinge aus, die deine Story unterstützen.
- Ich habe mich für ein helles, mediterranes Set entschieden und brauche nur wenige Props, da ich ein recht auffälliges Gericht fotografieren werde, das für sich alleine wirken kann.
- Achte darauf, dass deine Props nicht zu auffällig sind und das Hauptmotiv gar in den Schatten stellen.
Das bedeutet übrigens nicht, dass deine Wahl an diesem Punkt final und unumkehrbar ist. Du kannst jederzeit noch etwas austauschen, aber eine erste Auswahl hilft dir mit der groben Richtung.
Wenn du also ungefähr weißt, welche Props du nehmen möchtest – können wir uns an Schritt 3 machen:
3. Überprüfe deine Technik
Bis hierhin sind wir noch immer nicht mit Food in Kontakt gekommen – theoretisch kannst du all diese Vorbereitungen schon einen Tag vor dem offiziellen Shooting machen – wenn es den in deine Planung passt.
Bereite nun also deine Technik vor:
- Stelle deine Kamera auf, wähle deine Optik und die Perspektive aus der du Shooten möchtest und baue anschließend dein Set grob auf und positioniere die Props. Besonders, wenn du Motive hast, die nicht lange frisch und zum Anbeißen aussehen, ist dieser Schritt essentiell.
Sobald das Essen auf den Tisch kommt, hast du nicht viel Zeit, um deine Hero Shots zu fotografieren.
Da ist es enorm hilfreich, wenn du Licht, Prop-Auswahl sowie Kompositions- und Perspektiv-Entscheidungen bereits getroffen hast. - Außerdem positionierst du dein Licht und stellst es richtig ein. Das geht am besten mit ein paar Testshots.
- Auch ganz wichtig: Ich verbinde ich meine Kamera mit dem Laptop und bereite die Tether-Session für das heutige Shooting vor.
Tethern bedeutet, dass du direkt von der Kamera direkt in den Laptop hinein fotografierst und ich würde diese Art des Shootens IMMER empfehlen, sofern es möglich ist – da du so einfach mehr Kontrolle über das Endergebnis hast.
Du siehst deine Bilder sofort auf einem großen Bildschirm vor dir, kannst auch schon mal deine Standard Bildbearbeitung drüberlegen.
An dieser Stelle, gönne ich mir meistens eine kurze Pause und mache mich daran das Essen zuzubereiten. Denn nun kommen wir zum letzten Schritt:
4. Das Shooting – fokussiere dich auf den Hero!
Du bist nun perfekt vorbereitet und nichts lenkt dich davon ab deinen Hero – das Essen – in aller Ruhe anzurichten und penibel auf das Foodstyling, Farben und Komposition zu achten.
- Auch hier mache ich zuerst ein paar Testfotos mit dem Essen auf dem Tisch und richte dann nach und nach das Foodstyling an.
- Ich arbeite hier gerne mit Pinzetten um filigranere Teilchen besser setzen zu können.
- Bei Bedarf werden die Themen aus Punkt 2 und 3 noch optimiert – Props ausgetauscht oder das Licht angepasst. Vielleicht kommen Aufheller zum Einsatz
- Dank des Tetherings kann ich mein Setup in Echtzeit auf dem Bildschirm sehen und ganz gezielt optimieren.
Struktur und Organisation gewinnt
Vorbereitung ist alles!
Struktur und Organisation können uns eine große Hilfe sein.
Wenn technische Aspekte erstmal erledigt sind, können wir uns voll auf den kreativen Prozess konzentrieren – und das ist ja irgendwie das Wichtigste oder?
Technik ist die Basis, kreative Exekution das, was uns alle unterscheidet und unsere Fotos besonders macht. Nimm dir also die Zeit dafür und lasse dich nicht ablenken, indem du deine Shoots Hals über Kopf ohne einen Plan durchziehst.
Das war jetzt nur ein ganz kurzer Exkurs mit Fokus auf die Planung des Fotoshootings. Zu allen genannte Punkten könnten man noch so viel mehr sagen. Halte dafür einfach Ausschau nach weiteren Beiträgen und wenn du zu einem Thema Fragen hast oder dir mehr Input wünschst, dann schreib es einfach in die Kommentar.
Doch nun gehen die Fragen erstmal an dich zurück:
Wie planst du deine Shoots? Hast du Tipps? Machst du es vielleicht etwas anders? Hast du Stress beim Fotoshooting oder ist es für dich ein Spaziergang?
Ich freue mich auf den Austausch und wünsche dir noch einen tollen Tag.
Mehr Tipps und Einblicke in meinen Alltag als Food Fotografin bekommst du übrigens auf Instagram.
Und meine eigene Backdrop Kollektion findest du hier.
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2 Antworten
Vielen Dank für diese erfrischende Perspektive auf Fotoshootings. Euer Blog ist definitiv eine Oase der Gelassenheit in der Welt der Fotografie, und ich freue mich darauf, noch mehr von euren entspannten Tipps zu lesen!
Liebe Grüße,
Manuela Kübel
Danke für die lieben Worte Manuela! 🙂