Lass uns über das Food Fotografie Portfolio sprechen! In der Zeit von Instagram, Tiktok und Co. könnte der Eindruck entstehen eine eigene Homepage ist überflüssig und den Aufwand nicht wert.
Nun, ich bin da anderer Meinung und zwar aus den folgenden Gründen:
- Deine Website gehört DIR. Wenn Instagram, Youtube oder andere Plattformen plötzlich beschließen, dass sie die Reichweite einschränken oder Accounts grundlos sperren, hast du wenig Handhabe etwas daran zu ändern. Dies ist meiner Freundin Anja Burgar tatsächlich schon einmal passiert. Nach 2 Tagen bangen war der Instagram Account wieder da, aber sie war trotzdem immens froh, dass sie ihre Website und Email Liste für den worst case am Start hatte.
- Viele Agenturen und Unternehmen suchen Freelancer über Google (woher ich das weiß? Wann immer eine Anfrage reinkommt, frage ich nach, wie man denn auf mich aufmerksam geworden ist). Eine ansprechende Website und Suchmaschinen-Optimierung sind daher Themen, die ich nicht außen vor lassen würde. Die Website stellt einen wichtigen Pfeiler deiner Akquise und Marketing Strategie dar.
- Ein professionelles Portfolio mit der eigenen URL knallt einfach anders.
Damit will ich nicht sagen, dass du dich von Social Media verabschieden sollst.
Kundenakquise ist ein vielschichtiger Komplex, und viele Wege führen zu den tollsten Kunden. Social Media ist ein wichtiges und mächtiges Werkzeug für dein Business. Deine Website ist es aber genauso.
In diesem Post teile ich Wissen aus meinem Fotografie Studium mir dir, denn, obwohl nicht alle Kurse, die ich besucht habe mich wirklich weitergebracht haben, so waren doch alle Lektionen, in denen wir uns mit Bild-Auswahlen, Portfolio Reviews und Selbstständigkeit beschäftigt haben Gold wert. Dieses Wissen hilft mir noch heute in vielerlei Hinsicht mit meinem Business weiter, zum Beispiel um mein Food Fotografie Portfolio zu erstellen und aktuell zu halten.
Schauen wir uns also an, worauf es ankommt, wenn du dein Portfolio erstellst! Bist du bereit?
Was macht ein überzeugendes Food Fotografie Portfolio aus?
1. Zeige nur deine besten Arbeiten
Ich sag es, wie es ist. Auf der einen Seite steht das Impostor-Syndrom, das uns an unseren Fähigkeiten zweifeln lässt und demgegenüber haben wir das Eitelkeits-Monster, das, sobald wir vor der Bildauswahl stehen, resolut kein einziges aussortieren will (I’ve been there ^^).
„Kill your darlings“ hieße es damals immer in unseren Fotokursen im Studium.
Zeige nicht drei Fotos von ein und demselben Gericht aus geringfügig veränderter Perspektive.
Gehe durch deine Fotos und versuche sie mit den Augen eines Fremden zu sehen.
Welche Motive wecken dein Interesse?
Gibt es thematische oder stylistische Wiederholungen die keine neuen Informationen für den Leser bieten?
Welche Fotos sind wirklich deine Besten und welche hast du vielleicht aus emotionalen Gründen noch im Portfolio?
2. Zeige Vielfalt
Dein Portfolio sollte deine Bandbreite an Fähigkeiten reflektieren.
Ein potentieller Kunde möchte keine Vermutungen anstellen müssen, ob du xyz shooten kannst, sondern Beweise sehen. Lasse also Taten lauter als Worte sprechen, und füll dein Portfolio mit allem, was du drauf hast. Gib ruhig an!
Deckst du alle wichtigen Bereiche der Food Fotografie in deinem Portfolio ab (die, die du auch gerne shooten möchtest)?
Falls nein, was fehlt? Kannst du diese Motive nach und nach einarbeiten?
3. Zeige, was deinen Stil repräsentiert
Es gibt immer wieder Stile und Trends, die prädominant auf Instagram und Co hoch- und runtergespielt werden und dann aus wieder der Mode kommen. Trotzdem, oder gerade deshalb ist es wichtig, dass du mit der Zeit einen eigenen Stil entwickelst, der zeitlos und facettenreich ist. Immerzu Trends hinterherzulaufen ist nicht zielführend.
Was macht deine Fotos einzigartig?
Oft ist es eine Mischung aus vielen Dingen – wie du das Licht einsetzt, mit Bildelementen umgehst oder deine Gerichte stylst. Auch die Bildbearbeitung hat einen großen Einfluss auf den Look deiner Fotos.
Und keine Sorge, dein eigener Stil entwickelt sich durchgehend und wird ausgeprägter, je mehr du übst. Er ist eine Reise und verändert sich mit der Zeit. Probiere viel aus und schaue, was besonders mit dir resoniert, um deine ganz eigene Bildsprache zu finden.
4. Zeige das, wofür du gebucht werden möchtest
Das sollte selbstverständlich sein, aber du glaubst nicht, wie viele Food Fotograf:innen diesen Punkt nicht auf dem Schirm haben. Vielleicht ist es ihnen nicht bewusst, oder sie wollen Gefallen und verbiegen sich, weil sie denken, dass xyz erwartet wird.
Wenn du Spaß an deinem Job haben möchtest, dann zeige genau die Arbeiten, die dir am meisten Spaß gemacht haben (die Chancen stehen gut, dass du in genau diesen Bereichen auch am Besten bist).
Du wirst in der Regel für die Projekte gebucht, die du öffentlich zur Schau stellst (irgendwie auch logisch, oder?)
5. Aktualisiere dein Portfolio regelmäßig
Mit jedem Shooting das du durchführst erweitert dich dein Repertoire und dein Erfahrungsschatz.
Diese Entwicklung sollte dein Portfolio widerspiegeln.
Wenn du neue Bereiche für dich erschlossen hast (neue Genres oder Medien wie zB. Video) dann zeig dies auch!
So handhabe ich es für gewöhnlich:
Zum Jahresanfang überarbeite ich mein Portfolio und ergänze es durch Arbeiten aus dem Vorjahr.
Das ist natürlich rein subjektiv, aber einmal pro Jahr sollte schon das Minimum sein, wenn du mich fragst. Solltest du gerade daran arbeiten, Lücken in deinem Portfolio zu schließen, natürlich auch öfter und nach Bedarf.
6. Erzähle ein bisschen über dich und deine Arbeit
Ja, es stimmt, ein Bild sagt mehr als tausend Worte, aber dein Kunde in spe sollte schon in der Lage sein, sich selbst ein Bild von dir machen zu können 😉
Idealerweise erzählst du nicht nur ein paar Interessante Fakten über dich, sondern teilst irgendwo (an prominenter Stelle) auch deinen Standort und Leistungsumfang.
Ein sympathisches Foto und ein paar Worte über deine Motivation, Ambitionen und Leidenschaft können auch nicht schaden (aber vermeide bitte allgemeine Floskeln).
Dein Kunde kauft keine Fotos, sondern eine Dienstleistung! Kommunikation und Sympathie sind mindestens genau so wichtig, wie deine Fähigkeit sagenhafte Food Fotos zu machen.
7. nutze ein schlichtes Design mit Fokus auf deinen Arbeiten
Auch das sollte selbstverständlich sein. Nutze ein klares, zu deinem Stil passendes Design, um deine Bilder in den Fokus zu rücken.
Sorge dafür, dass deine Website benutzerfreundlich ist (und auch auf dem Smartphone gut aussieht!), schnell lädt und man auf einen Blick alles findet, was wichtig ist (z.B. Portfolio, Leistungen und Kontaktinformationen).
Unterschätze nicht, wie wenig Zeit Bildredakteure, Agenturmitarbeiter und Co. auf deiner Website verbringen.
weißt du nun, wie du dein food fotografie Portfolio erstellen wirst?
Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Tipps mit auf den Weg geben und dich ein wenig pushen mit der Erstellung deines Portfolios loszulegen 🙂
Lass mich an dir an dieser Stelle noch kurz von dem sehr aufregenden Projekt erzählen, an dem ich gemeinsam mit Anja Burgar von Useyournoodles arbeite.
Wir hosten im Mai diesen Jahres ein exklusives 4-tägiges Food Fotografie Retreat im wunderschönen Slowenien und wir hätten dich super gerne dabei!
Dieses Event ist wirklich etwas ganz Besonderes – wir werden ein langes Wochenende in einem wunderschönen, großen Haus im Norden Sloweniens, naher der österreichischen Grenze verbringen.
Theoretische Workshops am Morgen werden gepaart mit hands-on Fotoshootings an unseren Nachmittagen. Den Abschluss jedes Tages verbringen wir in gemütlicher Runde bei gutem Essen und Diskussionen über kreative Prozesse, Kundenakquise und Möglichkeiten dein Business zu transformieren.
Klingt das interessant für dich? Schau dir hier den detaillierten Ablauf an: