Unseren Schottland Urlaub im Juli 2016 bestritten mein Bruder und ich mit einem Auto und einem Zelt. Das war unserer erster Urlaub dieser Art und wir hatten uns Notgeld mitgenommen, falls uns das Campen irgendwann genug würde und wir mal eine Nacht in einer Pension zum Erholen brauchen.
Erfreulicherweise war dies aber gar nicht nötig. Unser Opel Kombi und unser Dreimann-Zelt wurden in den zwei Wochen wie ein zu Hause für uns und keinen einzigen Tag hatten wir das Gefühl, das Zelt aufbauen sei (zu) lästig oder die Nacht auf der Isomatte in einem von Wind und Regen gepeitschten Zelt sei unkomfortabel. Jede Nacht lagen wir in unseren dicken Schlafsäcken in unserem kleinen Heim, schauten Dvd’s und schliefen selig, während es draußen wehte und stürmte.
Ein Roadtrip durch Schottland
Während unserer 14 Tage in Schottland sind wir ganz schön rumgekommen und campten auf insgesamt 10 verschiedenen Campingplätzen. Einige davon gefielen uns so gut, dass wir länger blieben oder nochmal wiederkamen. Zwei Mal campten wir wild, einmal auf einem Berg und einmal neben einem Loch, umringt von Bäumen.
3 von 10 Campingplätzen in Schottland waren nicht der Rede wert – entweder zu teuer oder einfach zu ranzig – die übrigen 7 können mein Bruder und ich aber nur wärmstens empfehlen.
Unsere Ansprüche an einen guten Campingplatz waren relativ trivial, nach purem Luxus suchten wir nicht:
saubere Toiletten und Duschen
ein Frühstücksbereich mit Tischen und Bänken
ein Zeltplatz, der nicht von Millionen von Midges heimgesucht wird oder nach einer Nacht Dauerregen zu einem Sumpf wird
Okay, ein bisschen Luxus wollten wir dann schon alle 2-3 Tage und viele der hier vorgestellten Campingplätze erfüllten auch diese zwei Bedingungen
optionalerweise gerne auch mal Wifi um den Liebsten mitteilen zu können, dass man noch lebt
gute Lage / schöne Ausblicke
Schottlands schönste Campingplätze auf Google Maps
Als praktische Übersicht für euch habe ich eine Karte in Google Maps erstellt, mit allen hier vorgestellten Campsites:
(ein Klick auf das Kästchen oben rechts bringt euch direkt zu Google Maps – ich hoffe diese Karte ist für einige von euch vielleicht hilfreich)
Hier sind sie also:
Die 7 schönsten Campingplätze in Schottland
Sterling: Witches Craig Caravan & Camping Park
In Sterling haben wir zwei Mal gecampt, so gut gefiel es uns da. Die Dame an der Rezeption war superfreundlich und erinnerte sich sogar an uns. Während wir uns auf Skye und den Hebriden bei wechselhaftem aber schon stabilen Wetter vergnügten, regnete es in Sterling eine Woche durch. So war der Zeltplatz bei unserem zweiten Aufenthalt sehr matschig und sumpfig. Das Zelt hat es zum Glück überlebt und die überdachten Essensplätze waren eine gute Entschädigung. Es gibt ziemlich gutes Wlan, saubere, heiße Duschen und man kann Brötchen zum Frühstück bestellen.
Da wir es uns nicht nehmen lassen konnten die Highland Games in Inverness anzuschauen, brauchten wir eine nahegelegene Bleibe. Der Bunchrew Caravan Park hatte eine der spektakulärsten Lagen, direkt am Meer mit fantastischem Ausblick. Wir blieben direkt zwei Nächte und fühlten uns dort pudelwohl. Das Wlan war extra zu bezahlen und funktionierte leider nicht, weil unser Zelt zu weit vom Router entfernt war. Auch nicht schlimm, ein paar Tage offline haben noch keinem geschadet.
Unsere erste Nacht auf Skye haben wir nach der Empfehlung eines Campers bei Inverness auf dem Campingplatz in Sligachan verbracht. Die Ausstattung ist minimalistisch. Toiletten, Duschen, Stellplatz für’s Zelt. Das wars. Die Kulisse, in der man sich befand war dafür umso atemberaubender. Ich mein, die Natur schreit euch förmlich ins Gesicht: Hier bin ich!
Wie der Name schon vermuten lässt, direkt an einem Loch gelegen bietet auch die Kinloch Campsite tolle Ausblicke (daran muss man sich gewöhnen, wenn man Schottland bereist – deal with it). In Dunvegan haben wir nach unserer sehr, sehr ruhigen, isolierten Zeit auf den äußeren Hebriden wieder soziale Kontakte gepflegt und waren mit einem Holländer in einem nahegelegenen Pub was trinken. Schöne Gegend, schöner Campingplatz
Um unsere Fähre auf die nördlichen Inseln der Äußeren Hebriden am nächsten Morgen nicht zu verpassen suchten wir uns einen Campingplatz in der Nähe von Leverburgh. Wieder direkt am Meer gelegen und mit einem Badezimmer ausgestattet, das man sich mit dem Youth Hostel teilt. Es gibt auch eine große Gemeinschaftsküche und Sitzmöglichkeiten. Die Zelte stehen von alledem aber etwas entfernt. Das Gelände ist riesig und direkt an der Küste. Windig, aber schön.
Was nicht so gut war: Die unzählichen Hinterlassenschaften der Schafe
North Uist: Balranald Camping
Auf den äußeren Hebriden kamen wir mit der letzten Fähre an. Wir waren hundemüde und wollten möglichst schnell unser Zelt aufbauen und schlafen. Auf sanitäre Anlagen wollten wir aber auch nicht verzichten, also verschlug es uns zum nächstgelegenen Campingplatz in Balranald. Eine kleine, umzäunte Wiese, die schon recht gut belegt war und ein kleines Häuschen mit sauberen, beheizten Dusch- und Toilettenräumen und einem Raum mit Spüle und Waschmaschine. In diesem Raum befand sich auch eine Box mit einem Zettel mit genauen Informationen zur Bezahlung. Hier (und auch in Berneray) verlief die Bezahlung auf Vertrauensbasis. Man trug sich in eine Liste ein und legte das Geld in eine dafür vorgesehene Box. Gegenüber vom Campingplatz ist ein süßer, kleiner Strandabschnitt.
Die äußeren Hebriden sind ruhig. Sehr ruhig. Das größte Städtchen der Inselgruppe ist Stornoway mit etwa 12000 Einwohnern. Aber selbst da fühlten wir uns zeitweise sehr isoliert. Der Campingplatz von Laxdale fühlte sich dagegen richtig voll und eng an. Die Grasfläche für die Zelter war im Vergleich zu Balranald oder Dunvegan winzig und der Platz war für Wohnwagen auch schon komplett ausgebucht. Gut, dass ein Auto und ein Zelt immer irgendwie unterkommen kann. Da wir den nächsten Tag vorhatten wild zu campen, bot Laxdale den Luxus, den wir davor nochmal dringend nötig hatten. Eine Spüle mit warmem Wasser für unser Geschirr und beheizte Duschräume (oh wie sehr man so etwas zu schätzen lernt).
Hui, das waren eine Menge Informationen. Ich hoffe sie nutzen euch ein wenig und ich habe die ganzen Links nicht umsonst rausgesucht.
In den Touristenzentren von Visit Scotland könnt ihr übrigens eine Karte mit vielen Campingplätzen in ganz Schottland gratis bekommen. Diese hat uns sehr weitergeholfen auf unserer sehr spontanen, ungeplanten Tour.
Die durchgestrichenen Preise entsprechen dem bisherigen Preis in diesem Online-Shop.
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2 Antworten
Supertolle Tipps! Und das erste Foto, ahhhh… Ich will sofort los 😉
Danke für den tollen Beitrag!
Liebe Grüße,
Ela
Danke Ela 🙂
Beim Schreiben hat mich auch das Fernweh gepackt, aber so richtig.
Wir sind ja beide bald wieder auf Tour 🙂