„Fries before Guys“ oder – Eine Ode an die Selbstliebe
Dies ist kein Valentinstags Beitrag.
Der Tag, an dem ich für euch ein Klischee Valentinstags Rezept entwickle muss erst noch erfunden werden. Herzchen und Rosa Zuckerguss sind einfach nicht meins und werden es nie sein. Daran ändert mein erster Valentinstag in seliger Zweisamkeit auch nichts. Ganz ehrlich, wer braucht bitteschön diesen Tag?
Unsichere Singles heulen sich an diesem Tag in den Schlaf, frisch verliebte Pärchen müssen der Welt zeigen, wie verliebt sie doch sind, gescheiterte Pärchen unternehmen einen kläglichen Versuch Dinge wieder geradezurücken und über allem thront und lacht der Konsum, der einem unnützes Chichi verkaufen will.
Nein Danke, auf so einen Tag kann ich gut und gerne verzichten.
Was also tun, wenn die Foodblogger Welt mit Herzchen-Erdbeeren, aufgespießten Cocktail-Herzwürstchen, Herzkuchen, Herzmuffins und was weiß ich, was man noch alles in Herzchenform schneiden kann, um sich schmeißt?
Ich zelebriere heute die Selbstliebe.
Ja schon klar, das könnte jetzt egoistisch und narzisstisch rüberkommen. Aber wie bitte soll man andere Menschen lieben und respektieren, wenn man sich selbst als Person schon nicht auf die Kette bekommt?
Sich Zeit für sich selbst nehmen und was Gutes tun ist das Wichtigste, was man sich geben kann um sein bestes Selbst für seine Mitmenschen zu sein, wieso gibt es also einen Valentinstag und keinen ‘Lieb dich selbst’-Tag?
Ich feier mich eigentlich 24/7 und bin mir sehr bewusst darüber, dass manche Menschen dies mit Arroganz gleichsetzen. Das ist direkt ein prima Filter, mit solchen Leuten nicht zu tun haben zu müssen ^^
Tun wir uns also mal was Gutes und belohnen uns dafür, wie klasse wir doch sind.
Wie ginge das besser als in Form von knusprigen Ofenpommes mit cremigen, veganen Dips. Was wäre ich nur ohne leckere, reichhaltige, sättigende Kohlenhydrate? Vermutlich 10 kg leichter, aber das tut hier nichts zur Sache 😀
Carbs sind Liebe! Fries before guys! Carbs on Carbs. Manchmal muss so ein Essen einfach sein. Am liebsten dann natürlich selbstgemacht (das muss ein Foodblogger sagen 😀 )
Diese Ofenpommes sind ohne Frittieren und das Zufügen von Fett enorm knusprig und dank der dafür umso gehaltvolleren Dips trotzdem extrem geschmackvoll. Die Dips haben Cashewkerne als Basis und werden dadurch wunderbar cremig und leicht süsslich.
Der erste Dip ist mit Zitrone, Schnittlauch und Hefeflocken abgeschmeckt. Hefeflocken – die Geheimwaffe der Veganer für eine käsige, cremige Textur – darf dabei auf keinen Fall fehlen. Beim zweiten Dip bin ich etwas in die Asiatische Richtung abgedriftet. Zu Avocado gesellen sich etwas Wasabi und ein Noriblatt und geben dem Dip eine sanfte Schärfe.
Damit die Pommes ihren Crunch bekommen ist es wichtig die Kartoffelspalten mindestens eine Stunde in kaltem Wasser ziehen zu lassen. So löst sich die überflüssige Stärke. Salzen und Würzen sollte man ebenfalls erst nach dem Backen und die Backtemperatur sollte möglichst hoch sein. Mein Ofen macht bei 225 Grad schlapp, aber das hat schon gereicht für ein knuspriges Endergebnis.
Hier das vollständige Rezept:
- 3-4 mittelgroße, festkochende Kartoffeln
- etwas Salz
- 1-2 Frühlingszwiebeln
- veganer Käse zum überbacken
- 150 g (1 Tasse) Cashewkerne
- ½ Zitrone
- etwas Salz
- 1-2 TL Hefeflocken
- 120ml (½ Tasse) Wasser
- ½ Bund Schnittlauch
- 1 Avocado
- 50-100 g Cashewkerne
- ~ ½ Zitrone (mit wenig beginnen und durch abschmecken herantasten)
- ~2 EL Wasabi (kann dem eigenen Schärfegeschmack angepasst werden)
- 1 Noriblatt
- etwas Salz
- ggf. etwas Wasser
- Die Kartoffel in dicke Streifen schneiden. Die Schale darf dranbleiben
- Die Kartoffelspalten abwaschen und in eine Schüssel mit kaltem Wasser geben. Für mindestens eine Stunde stehen lassen.
- Den Ofen auf 220°Grad vorheizen.
- Die Pommes auf einem mit Backpapier ausgelegtem Rost so verteilen, dass sie sich nicht gegenseitig berühren.
- Für 30-40 Minuten goldbraun ausbacken.
- Nach dem Backen erst mit Salz und Gewürzen nach Wahl abschmecken.
- Die Cashewkerne mit dem Wasser im Standmixer pürieren.
- Nach und nach den Zitronensaft, Salz, Hefeflocken dazugeben und abschmecken.
- Den Dip aus dem Mixer in ein Einmachglas o.Ä. umfüllen.
- Den Schnittlauch fein hacken und unterrühren.
- Sollte sich ein paar Tage im Kühlschrank halten. Ich kann es nicht wissen, mehr als 1-2 Tage hält der bei mir eh nicht 😉
- Die Avocado halbieren, den Kern entfernen und quer und längs einritzen. Mit einem Löffel aushölen und im Standmixer mit den Cashewkernen pürieren. Wasabi, Zitronensaft, Salz und ein grob zerrupftes Noriblatt hinzugeben und sämig pürieren.
- Der Zitronensaft verhindert, dass der Dip sich braun verfärbt. Alternativ kann man auch den Avocadokern aufheben und im Glas mitaufbewahren.
- Wie beim Cashewdip sollte der Avocadodip innerhalb weniger Tage aufgebraucht werden.
5 Antworten
Hi Sabrina,
einen sehr schönen Artikel hast du da verfasst! Ich feiere mich zwar nicht 24/7, aber doch schon einige Male am Tag :D. Das muss auch so sein, man muss sich auch über sich selbst freuen können!
Und die Ofenpommes klingen btw auch sehr lecker!
Liebe Grüße
Marileen
Schön dass du mich verstehst Pommes und Pizza gehören für mich zum selbst feiern einfach dazu 😉
Die sehen supergut aus, egal ob Valentinstag oder nicht 😉 Den Slogan fries before guys finde ich aber hammer, haha. Ich finde das Valentinstag-Gebashe aber inzwischen fast genauso anstrengend wie die vielen Valentinsrezepte. Wir machen als Foodblogger doch auch Oster- und Weihnachtsrezepte, ist doch klar, dass jedes Motto irgendwie aufgegriffen wird. Finde das nicht schlimm ehrlich gesagt 😉 Was besonderes haben der Beste und ich an diesem Tag aber auch nicht gemacht.
Liebe Grüße,
Ela
Ja du hast Recht, der Valentinstags-Hass war sehr präsent auf meiner Facebook Timeline ^^
Herzen kommen mir trotzdem nicht auf diesen Blog. Zumindest nicht im kitschigen Sinne 😀
Ansonsten ist der Tag mir eigentlich auch relativ egal 🙂