Damals, als ich noch mit der Familie in den Urlaub geflogen bin, hatten wir für gewöhnlich entspannende Strandurlaube. Ein gutes Hotel, Strand, Meer, viel Essen. Entspannen, vielleicht mal Karten spielen und Bücher lesen.
Das waren immer ganz wunderbare Urlaube und ich erinnere mich gerne daran zurück. Man konnte sich gut von Arbeit und Schule erholen, hat viel Zeit als Familie verbracht und ist noch mehr zusammengewachsen.
Nichtsdestotrotz hat sich meine Art des Reisens seitdem extrem verändert.Wenn ich heute Urlaub mache, dann will ich was entdecken. Städte, Natur, Kultur, Land und Leute. Ich probiere gern Neues aus, und diesen Sommer war es soweit, dass ich meinen ersten Campingurlaub angetreten bin. Es ging in die wilde Natur von Schottlands Highlands.
Es gibt eine Menge Gründe, warum dieser Urlaub zu einem meiner Besten wurde. Lasst mich also rekapitulieren, was das Camping für mich so attraktiv macht und wieso man diese Art des Reisens einfach lieben muss.
1. Man lernt die kleinen Dinge zu schätzen
Zum Beispiel eine Dusche, einen warmen, gemütlichen Schlafplatz, ein schlichtes, gutes Frühstück/Mittag/Abendessen oder gute Gesellschaft. Wenn man campen geht, wird man seine bescheidene, dankbare Seite entdecken und die kleinen Dinge im Leben genießen.
2. Man kann spontan und flexibel handeln
Im Juli ist in Schottland Hauptsaison und Unterkünfte (vor allem auf Skye) gerne mal Wochen im Voraus ausgebucht. Kein Problem für uns, da wir unsere Unterkunft immer mit dabei hatten. Kein einziges Mal ist es uns passiert, dass ein Campingplatz keinen Platz mehr für ein Zelt und ein Auto hatte. Und selbst wenn, hätten wir unser Zelt an irgendeinem Loch oder Berg aufgebaut. Freiheit pur.
3. Man kann die Freundschaft zu seinem Reisepartner noch vertiefen
Da ich mit meinem Bruder gereist bin, den ich von Kindesbeinen an kenne, war ich mir auch bewusst darüber, unter welchen Bedingungen er seine 5 Minuten hat oder die Beherrschung verlieren könnte. Genauso war er sich dessen auch bei mir bewusst. Immer, wenn es mal brenzlig wurde, wussten wir im Prinzip was zu tun war, und wie man sich jetzt am besten Verhalten sollte (Streits bleiben nicht aus, aber so ist das bei Geschwistern nun mal 😉
Wenn man mit einer Person reist, selbst wenn es der*die beste Freund*in ist, sollte man sich im Klaren darüber sein, dass auch die nicht so tollen Eigenschaften eines Charakters zum Vorschein kommen werden, wenn man so lange so nah beieinander ist. In meinen Augen ist das eine fantastische Sache, weil eine solche gemeinsame Erfahrung eine Beziehung enorm stärken und verbessern kann (oder sie wird komplett zerstört im schlechtesten Fall – aber naja, dann weiß man wenigstens Bescheid, nech?)
4. Man wird eins mit der Natur
Campen bringt einem der Natur so nahe, wie keine andere Art des Reisen. Und wenn man die Natur liebt, dann wird man sicher auch Freude am Campen haben. Einer der großen Vorzüge von Schottland ist, dass es erlaubt ist sein Zelt irgendwo in der Wildnis aufzubauen (sofern man sich an die ungeschriebenen Regeln des Wildcampings hält). Man kann sich also auf ein paar fantastische Ausblicke zum Frühstück gefasst machen, sollte man sein Zelt mal auf einem Berggipgel oder an einem Loch aufschlagen.
5. Man lernt mit jeder Art von Wetter umzugehen
When man in Schottland campen geht, dann wird man nicht umhin kommen die große Vielfalt des Regens (und Nebels) kennenzulernen. Mal nieselt es nur ganz leicht, dann schüttet es wie aus Eimern und ein paar Stunden später hat man wieder eine komplett neue Art des Niederschlages. Und man wird für alle Probleme, die sich daraus ergeben irgendwie eine Lösung finden.
6. Großartige Menschen findet man überall
Besonders auf den Campingplätzen kommt man in Kontakt mit super Leuten. Die Camper Gemeinschaft ist ein sehr offenes, hilfsbereites und gastfreundliches Völkchen. Wir haben die Zeit auf den Campingplätzen wirklich sehr genossen. Schon alleine zu sehen, wie die Anderen ihren Urlaub und die Natur genießen hat uns Freude bereitet. Einen Abend haben wir mit einem Holländer in einem schottischen Pub verbracht. Nach etlichen Tagen in der tiefsten Wildniss von Schottland war dieses kleine bisschen Zivilisation genau das, was wir gebraucht haben.
Und ihr so? Auf welche Art reist ihr am liebsten und was werschätzt ihr dabei am meisten?
Nach diesem Schottland Trip bin ich ein großer Fan des Campens geworden und kann es gar nicht erwarten mich in das nächste Abenteuer zu stürzen.
4 Antworten
Hallo, danke für dein Statement für Zelten in Schottland.
Das machen wir schon fast 20 Jahre so und mittlerweile auch mit Kinder. Auch wenn sich die Art des zeltens dadurch verändert hat, so macht ws doch immer noch Spaß. So auch dieses Jahr, wo wir mit den Kindern die ersten kleinen Bergwanderungen gemacht haben und die beiden mit gerade 5, so zwei Erfolge erwandern konnten.
Bis denne
rebel
Hallo Mario,
danke für dein Feedback zu meinem Statement 🙂
Als Neuling konnte ich ja nicht ganz absehen, wie die alten Hasen das denn so sehen. Für Kinder muss das auch eine aufregende Art des Reisens sein. Auf den Campingplatzen hat es auf jeden Fall immer gesummt vor lauter Kinderlachen ^^
Wunderschöne Impressionen von Schottland, liebe Sabrina 🙂
Ich bleibe aber doch lieber bei Hotel/Hostel/Ferienwohnung, da ich ein Bad brauche 🙂
Es gab Gemeinschaftsbäder 😀 Und abgetrennte Duschen ^^
Danke dir <3