Neues vom Restaurant Guide Hamburg: Sorry, wenn ich diese Review so Anfange, aber einer der Top Gründe, weshalb das Vlet in der Speicherstadt einen Besuch wert ist, ist der charismatische Küchenchef Knut. Diese 1A ‚Schwiegertochter gesucht‘-würdige Alliteration ist aber nicht das Einzige, was für das Vlet spricht. Das Essen war auch ganz gut 😉
Das Vlet gibt es in Hamburg gleich zwei Mal. Das Vlet an der Alster serviert gute, traditionelle Hamburger Küche und ist etwas touristisch angehaucht, im Vlet in der Speicherstadt geht es etwas edler und moderner zu. Knut ließ es sich nicht nehmen und kredenzte uns 7 Gänge, alle von der traditionellen Hamburger Küche inspiriert und modern und aufregend neu interpretiert.
Das Essen war nicht nur ausgezeichnet im Geschmack sondern war auch geprägt von Einfallsreichtum, wenn es um die Präsentation ging. Ausgefallenes Geschirr und Showeinlagen gehörten ebenfalls dazu. So wurde uns zum Beispiel das Tartar am Tisch frisch vor unseren Augen zubereitet, (mit Zutaten unserer Wahl) oder der Austerngang mit einem Schwarztee Sud zum Dampfen gebracht.
Übrigens: Wenn euch eines der hier gezeigten Essen zusagt, sei euch gesagt, dass die Portionen erheblich größer sind. Wir wurden nur dazu ‚genötigt‘ möglichst viel zu probieren und baten daher um kleinere Portionen 😉
Wie bereits im Landhaus Scherrer Bericht ausführlich besprochen, lege ich bei Restaurants Wert auf eine gemütliche Atmosphäre und Personal, das Spaß an seinem Job hat. Während mich einige Gäste durch ihre überhebliche und arrogante Art vor Fremdscham erröten ließen, verhielten sich die KellnerInnen allseits professionell und freundlich. Das Interieur ist modern im Industrial style gehalten und man hat einen schönen Blick auf die Speicherstadt.
Hier nochmal im Detail, was das VLET uns aufgetischt hat
Gruß aus der Küche
Malto und Karottengel. Sehr interessant und mein erster Kontakt mit ‚Gel‘ welches uns diesen Abend noch des Öfteren begegnen sollte.
I
geräucherter Aal, konfierte Pastinake, Anisschaum, Apfeltartar, Apfelcreme, Brombeergel, Laugenbrötchen Crunch. Ich liebe Aal und in dieser Kombination war es einfach ein Gedicht
II
Meersaibling, Senfsauce, Henkartoffeln, Topinambur, gelbe Karotte und Mairüben
III
Tatar, am Tisch zubereitet, die Zutaten durfte man frei auswählen. Wir ließen uns nicht lumpen und probierten einfach alles. Neben Eigelb und Senf kamen in unser Tatar noch Sardellenpaste, Kapernpaste, Petersilie, Schalotten, Schnittlauch, Gewürzgurken, Worcester Sauce, Paprikaöl, Weinbrandessig, Chili-Öl, Meerrettich-Öl und Chilipaste
IV
Scholle Finkenwerder Art mit Speck und Gurkensalat. Ja man! Manchmal sind es die einfachen Dinge, die einen aus den Latschen hauen. Beim nächsten Besuch würde ich definitiv dieses Gericht als normal große Portion bestellen.
V
Sylter Austern mit verschiedenen Gurken. So beeindruckend und fotogen die Präsentation dieses Gerichtes auch sein mag, werde ich doch kein Fan mehr von Austern (mit Ausnahme der gratinierten Austern im Meatery ;))
VI
Labskaus mit Kaviar, Hering, Schichtkartoffeln und Wachtelei. Labskaus, eine norddeutsche Spezialität ist nicht jedermann’s Sache. Wer drauf steht, wird diese Kreation lieben, wer damit bisher nicht so viel anfangen konnte, dem würde ich eher zu einer anderen Hauptspeise raten.
[kein Foto, diese Speise ist zu schnell geschmolzen, und war zu lecker ;)]
Pre-Dessert
Wieso nur ein Dessert haben, wenn man auch zwei haben kann? Das Shietwedder Sorbet mit Zitronengel sieht aus wie zwei abgestürzte Eis in der Waffel und war erfrischend nicht zu überfordernd nach all den Gängen, die uns eigentlich schon mehr als gesättigt hatten 😀
VII
Pflaumensorbet, Pflaumenkompott, Pflaumenmus, Schwarzteemilcheis und Schwarzteegelkugel – ja ihr habt richtig gelesen: Schwarz. Tee. Gel. Kugel.
Von diesem Dessert hätte ich, trotz aller Völlerei auch noch eine zweite Portion verspeisen können.
Kurz und Knapp
Vlet in der Speicherstadt
Modern interpretierte Küche, die mit viel Einfallsreichtum entwickelt und präsentiert wird.
Preise
Vier-Gänge-Menü 69€
Sechs-Gänge-Menü 89€
korrespondierende Getränke 36€ bzw. 48€
Meine Empfehlung
- Die Scholle Finkenwerder Art
- hausgemachtes Tartar mit Zutaten nach Wahl
Website Vlet in der Speicherstadt
Am Sandtorkai 23-24
20457 Hamburg
*Vielen Dank an das VLET für die kostenlose Bewirtung an diesem Abend. Dieser Beitrag entspricht meiner ehrlichen Meinung und wurde nicht anderweitig vergütet.
Dieser Beitrag ist Teil meines Restaurant Guides Hamburg