Ich liebe Rührei. Diese Liebe geht zurück bis in meine Kindheit und manifestiert sich in meinem Lieblingsessen von meiner Omi – Spinat mit Rührei vorzugsweise für die armen, hungrigen Kinder vor der Haustüre kaltgerührt, damit sie sich nicht verbrennen und sofort losmampfen können. Hach ja, das waren noch Zeiten – heutzutage rührt mir keiner mehr mein Essen kalt. Das machen vermutlich nur Omis.
Inzwischen hat sich einiges getan. Ich habe eine eigene Wohnung, koche mein eigenes Essen und Omi guckt von oben aus zu. Spinat mit Rührei hat seine nostalgische Wirkung seitdem aber keinesfalls verloren. Sowohl Rührei als auch Spinat sind für sich genommen immer noch ein wichtiger Bestandteil meiner Ernährung und auf diesem Blog schon ganz gut vertreten:
Gefüllte Süßkartoffel mit Spinat
Pfifferling Stullen mit Rührei
Sesam-Tofu mit Nuss-Sauce und Spinatsalat
Als Hommage an meine kleine Omi – auf Zehenspitzen maß sie gerade so 1,50m (Omis müssen klein sein, so gehört sich das) – gibt es heute das nostalgischste Essen seit meinem Kindheits-Geburtstagskuchen für euch – auf Purple-Avocado-Art natürlich.
So gelingt das perfekte Rührei
Es ist jetzt nicht so, dass hinter Rührei eine perfide Wissenschaft für sich steckt – dennoch gibt es ein paar Tricks und Kniffe, mit denen man sein Rührei-Game aufs nächste Level heben kann.
IN DIE KALTE PFANNE GEBEN
Für das perfekte Rührei brauchst du nicht mehr als eine schlichte Pfanne und einen Löffel ( / Gabel) oder Pfannenwender Wichtig ist, dass das Ei nicht zu heiß wird. Deswegen direkt in die kalte Pfanne geben, zerquirlen und langsam erhitzen.
BLOSS NICHT ZU STARK ODER SCHNELL ERHITZEN
Den Herd entweder auf niedriger Temperatur lassen oder sofort von der Platte nehmen, wenn es zu heiß wird. Das Ei soll ganz schonend und langsam, Stückchen für Stückchen stocken und nicht am Pfannenboden festkleben.
RÜHREN, RÜHREN, RÜHREN
Zwischendurch mal nach der Post schauen oder ‘ne Pinkelpause einlegen ist nicht. Konzentration! In 5 Minuten kannst du dich wieder anderen Dingen widmen, aber sobald das Ei in der Pfanne ist gibt es nichts anderes für dich als sein Wohlbefinden.
Bei mir gibt es das perfekte Rührei zum Frühstück gerne ganz schlicht mit gebratenen Champignons in Knoblauch, ein paar Kräutern oder wahlweise mit knusprigem Tofu in einer Marinade nach Wahl.
Wie das am besten klappt erkläre ich euch hier:
Koreanischer Spinatsalat und knuspriger Tofu
Da wir heute aber nostalgisch sind gibt es den Spinat ‘mit dem Blubb’. Schön cremig und schlotzig. Früher bei Omi war das der eine, einzig wahre Spinat von der Firma mit ‘i’. Was anderes durfte nicht auf den Teller, insbesondere Blattspinat erntete Blicke des Todes.
Das hat sich inzwischen auch geändert und Tiefkühlspinat gibt es bei mir inzwischen eigentlich gar nicht mehr.
Ich kaufe mir lieber einen Sack voll Spinat und schaue traurig zu, wie er sich beim Kochen innerhalb weniger Minuten auf ca. 0,0001% seines ursprünglichen Volumens reduziert. Macht euch das auch immer so traurig? Aus einer Spinatmenge, die ich gut als Kissen verwenden könnte bleibt am Ende eine Kinderfaust übrig (hm, das könnte man jetzt unglaublich falsch interpretieren – ich lasse es trotzdem stehen).
Spinat bereite ich übrigens inzwischen statt im Wasserbad am liebsten in der Pfanne zu. Ich bilde mir ein das geht schneller und ist unkomplizierter, da man Gewürze und weitere Zutaten direkt dazugegeben kann.
- 2 – 3 Eier (was ihr halt Cholesterin-technisch so verschmerzen könnt)
- etwas Öl oder Margarine
- 250g frischen Spinat
- 1 Knoblauchzehe
- 2-3 EL Frischkäse
- 1-2 EL Parmesan
- Salz & Pfeffer
- Den Spinat in einem Sieb mit kaltem Wasser waschen und gründlich mit den Händen durchkneten und grob die größeren Blätter zerreißen.
- Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen (mittlere Hitze) und den Spinat dazugeben. Wenn die Pfanne zu klein ist um den gesamten Spinat zu fassen diesen erst nach und nach dazugeben. Optional ein paar Schuss Wasser dazugeben und den Spinat solange in der Pfanne gelegentlich umrühren, bis die frischen Blätter zur typischen Spinat-Konsistenz geschrumpft sind.
- Eine Knoblauchzehe sehr fein hacken und mit dem Frischkäse und Parmesan zum Spinat geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und bei niedriger Hitze auf dem Herd lassen, während das Rührei zubereitet wird.
- Die Eier in eine kalte Pfanne geben und mit einer Gabel verquirlen. Die Hitze anstellen und das Ei gründlich rühren, sobald es beginnt zu stocken. Die Pfanne gelegentlich von der heißen Platte nehmen und das Ei weiterhin rühren, sodass es am Pfannenboden nicht ansetzt. Es soll langsam und gemächlich stocken. Das Rührei ist fertig, sobald es eine sämige, cremige Konsistenz erreicht hat.
- Mit Salz und Pfeffer erst nach dem Braten würzen.