Das erste French Toast, welches ich mir zum Frühstück gemacht habe war ein Deftiges. Denn so gerne ich auch nasche, so kommt das Herzhafte doch immer an erster Stelle (ein Blick auf mein Rezept Archiv lässt dies vermutlich erahnen). Entsprechend müsst ihr euch das süße French Toast (vorerst) anderswo suchen, hier wird’s heute knusprig, deftig und umami mit Fäden ziehendem Käse und gebratenen Champignons.
Seit einigen Wochen schon frühstücken wir mit Vorliebe herzhaft. Während ich von Porridge, Müsli, Smoothie Bowls und Quark mit Früchten für Stunden gesättigt bin, geht es dem Grimm da anders. Es vergehen keine 10 Minuten und er würde sich am liebsten ein Wurstbrot machen.
Das kann ja auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Das Frühstück als die (meine :D) wichtigste Mahlzeit des Tages sollte auch einen Grimm satt kriegen und entsprechend habe ich Ideen gesammelt, die uns beide zufrieden stellen.
Wieso macht ein süßes Frühstück nicht so satt wie ein herzhaftes?
(zumindest, wenn es nach dem Grimm geht)
Eine gute Frage, auf die ich keine eindeutige Antwort habe, lediglich ein paar Vermutungen.
Kann es sein, dass ein süßes Frühstück tendenziell ‘ungesünder’ gestaltet ist? Joghurts mit viel Zucker, Nutella-Toast oder Croissants mit Marmelade? Statt mit komplexen Kohlenhydraten gibt es Zucker und Weißmehl, also nichts, was wirklich lange satt hält.
[Hier ist ein kleiner Guide für eine gesunde Frühstücks-Routine]
Dennoch, Haferbrei mit viel Obst, Nüssen und Saaten schafft es ja auch nicht das Hungergefühl meines Freundes zu beseitigen. Könnte es also auch mit der Konsistenz zu tun haben?
So ein Porridge kann ohne viel zu kauen in Windeseile geradezu inhaliert werden.
Der Magen hat kaum was zu tun, auf jeden Fall weniger, als wenn er eine Scheibe Vollkornbrot zersetzen muss. Und beim Gehirn kommen womöglich auch nicht allzu viele Reize an. Insbesondere Smoothies oder Smoothie Bowls flutschen quasi einmal direkt durch, ohne einen wirklich bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Ist es vielleicht Gewohnheit?
Ich esse Haferbrei schon seit über einem Jahr regelmäßig und mein Körper hat sich an diese Art des Frühstücks gewöhnt. Grimm bekommt den healthy Shizzle von mir alle paar Tage mal vorgesetzt.
Um meine eingefahrenen Gewohnheiten auch mal etwas umzustellen gibt es bei uns jetzt öfter ein herzhaftes Frühstück. Das gestaltet sich dann je nach Laune und Kühlschrank-Inhalt mal einfacher (Vollkornbrot und Belag) und mal pompöser. Immerhin bin ich Foodblogger und in der luxuriösen Situation diese ausufernden Frühstücke direkt zu einem Blogpost weiterverarbeiten zu können.
In nächster Zeit werde ich die Frühstück-Sparte entsprechend ausbauen und mit herzhaften Rezepten bestücken.
Und für alle, die sich fragen, wo man denn früh morgens die Zeit hernehmen soll um den Herd anzuschmeißen: Ich bin selbstständig und keine 10 Pferde bringen mich vor Sonnenaufgang aus den Federn. Ein gutes Frühstück (oder nennen wir es lieber Brunch – für mehr Realität auf diesem Blog) ist der Luxus, den ich mir gönne, bevor es ins Home Office geht.
Für alle, die nicht so verwöhnt sind und sich ihre Arbeitszeiten selber aussuchen können ist so ein herzhaftes French Toast perfekt für ein langes und ausgiebiges Sonntagsfrühstück. Also keine Ausreden und raus die Pfannen!
Und hier ist das Rezept:
- 8 Scheiben Toastbrot (die kleinen Scheiben)
- Butter (oder Margarine) zum Braten
- 2 Eier
- 1 Schuss (Pflanzen)Milch
- Cashewmus / Cashewbutter (z.B. selbstgemacht)
- ca. 200g – 250g frische Champignons
- 4 Scheiben Käse
- Salz & Pfeffer
- 1 Handvoll Rucola
- Die Pilze putzen und in Scheiben schneiden. Butter in einer Pfanne zerlassen und die Pilze darin für einige Minuten anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen.
- Die Eier in einem tiefen Teller aufschlagen, etwas Milch dazugeben und alles verquirlen.
- Jeweils 4 Scheiben Toast mit Cashewbutter bestreichen und mit einer Scheibe Käse belegen. Die gebratenen Champignons gleichmäßig darauf verteilen (gerne etwas übrig lassen für's dekorieren) und je einen Toast darauf legen.
- Nun die Sandwiches nacheinander in die Eier-Milch Mischung wälzen, dabei vorsichtig einmal umdrehen, sodass sie von beiden Seiten gründlich bedeckt sind.
- Butter in einer Pfanne zerlassen und die French Toast bei mittlerer Hitze (damit sie nicht verbrennen) von beiden Seiten goldbraun braten. Mit einem Pfannenwender und einem Löffel geht das (vorsichtige) wenden ganz einfach.
- Die herzhaften French Toasts mit den übrigen Champignons und etwas Rucola dekorieren und noch warm servieren.